2024 - Tag15

Was ist ein Bilum?

 
Heute begrüße ich dich vom anderen Ende der Welt. Nämlich aus Papua-Neuguinea. Hier wohne ich mit meinem Mann und 2 Kindern schon seit 12 Jahren.
Wer schon mal hier war, wird schnell feststellen, dass nahezu jeder ein Bilum trägt.
Bilums sind aus Kunstwolle/Nylon oder Naturfaser geknotete Beutel zum Umhängen in bunten Farben.
Die Männer tragen traditionell kleinere Bilums, wo der Tabak reinpasst, die Betelnuss und vielleicht etwas Geld.
Die Frauen tragen größere Bilums und sie sind auch diejenigen, die das Handwerk des Bilum-knotens verstehen.
Wenn Frauen Pausen in ihren Arbeitsalltag einlegen, verbringen sie diese meistens mit dem Zwirbeln des Fadens oder knoten der Maschen.
Verschiedene dehnbare Bilums werden für den Transport von allen möglichen Alltagsgegenständen benutzt.
Man begegnet oft Frauen, die im Bilum riesige Mengen Gartenfrüchte nach Hause tragen.
Da passt auch das Feuerholz rein oder die Lebensmittel, die man auf dem Markt verkaufen möchte.
 
Aber was auch in Bilums transportiert wird, sind Babys!
Die Kleinen werden von Geburt an in diese Netze gelegt, welche dann an einen Ast oder Haken zum Schaukeln aufgehängt werden oder die Mutter trägt es auf ihrem Rücken, mit dem Beutelriemen über ihre Stirn gelegt.
Ein ganz vertrautes Bild in diesem Land hier!
Wenn Jesus in Papua-Neuguinea geboren worden wäre, hätte Maria ihm mit Sicherheit ein Bilum geknüpft!
Jedes Jahr im Advent erinnert mich der Anblick eines Babybilums an das Jesuskind.
 
So klein und hilflos, so völlig menschlich!
Ich möchte hineinschauen und mir das kleine Baby betrachten!
Zu Weihnachten denken Christen an das historische Ereignis, dass Gott seinen Sohn als kleines Baby auf die Erde kommen ließ!
Was hat sich Gott dabei gedacht, Seinen Sohn Mensch werden zu lassen?
Warum feiern die Christen diese Menschwerdung und was hat das mit dir und mir zu tun?
Vielleicht kann diese Adventzeit (dieser Adventkalender) dazu beitragen, dass du darauf Antworten bekommst.
„Gutpela de long yu!“ oder auch „Einen schönen Tag dir“‚ wünscht Sandra aus Papua-Neuguinea.