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Wenn der Freund zum Feind wird…
Hast du schon einmal erlebt, dass ein Mensch, der dir nahe stand, plötzlich auf Distanz geht und du dich verraten und verkauft fühlst?
So erging es einer Bekannten, die vor einigen Jahren an Krebs erkrankte. Die Diagnose war für sie und ihre Familie ein großer Schock und sie war dankbar, dass ihr Mann und ihre Tochter an ihrer Seite waren. Nur bei ihrer Mutter stand sie von da an vor verschlossener Tür – im wahrsten Sinne des Wortes.
Die alte Mutter war wohl völlig überfordert mit der lebensbedrohlichen Erkrankung ihrer Tochter. Sie konnte damit nicht umgehen und wählte den Weg der absoluten Distanz. Sie brach den Kontakt ab. Die Tochter fühlte sich verraten, verkauft. Völlig im Stich gelassen von der eigenen Mutter. Wer kann so etwas nachvollziehen? Wahrscheinlich die wenigsten von uns.
Aber einer kann es. Er hatte ein paar wirklich gute Freunde, die zu echten Weggefährten geworden waren. Drei Jahre lang waren sie zusammen durch Dick und Dünn gegangen. Doch dann wurde das Leben wirklich schwer. Eine lebensbedrohliche Krise bahnte sich an, und einer der Freunde ging sogar so weit, ihn an die zu verraten, die ihm nach dem Leben trachteten.
Richtig, dieser eine war Jesus und sein vermeintlicher Freund hieß Judas. Am Gründonnerstag traf sich Jesus noch einmal mit seinen engsten Freunden. Auch Judas war dabei, obwohl er schon längst mit den jüdischen Führern den Deal gemacht hatte, Jesus für 30 Silberstücke an sie auszuliefern.
Jesus wusste, was geschehen würde, und dennoch ertrug er die Gegenwart des Judas. Er gab ihm eine letzte Warnung und ließ ihn dann gehen, um zu tun, was er beschlossen hatte. Noch am selben Abend führte Judas die jüdischen Führer zu Jesus, um ihn gefangen zu nehmen. Judas hatte vereinbart, Jesus zur Begrüßung zu küssen, damit es zu keiner Verwechslung kam und die Soldaten den Richtigen abführen konnten…
Was für ein Mensch war Jesus, der das ertragen konnte? Warum ist er nicht eingeschritten und hat Judas daran gehindert, den verhängnisvollsten Fehler seines Lebens zu begehen?
Jesus lässt uns Menschen gehen und respektiert unseren Willen, auch wenn es ihn das Leben kostet. Was für ein unglaublicher Mensch war dieser Jesus!
Unglaublich… alle Ereignisse in der Geschichte von Jesus fügen sich in den großen Plan Gottes ein. Er hatte ein Ziel damit, seinen Sohn auf diese Erde zu schicken, ihn ein Leben leben zu lassen wie dein und mein Leben. Er hatte auch ein Ziel im Blick, als sein Sohn von einem seiner besten Freunde verraten und verkauft wurde. All das war nötig, damit du und ich die Möglichkeit haben, in eine echte und tiefe Beziehung mit Gott zu kommen.
Bleib dran und erfahre in den nächsten Tagen mehr darüber, warum der Verrat von Jesus unvermeidlich war.